Der Begriff bezeichnet die Reinigung der Zähne durch eine ausgebildete Fachkraft.
Außer Zähnen werden auch Füllungsoberflächen, Kronen und Brückenglieder sowie Implantataufbauten gereinigt. Die Fachkräfte sind Zahnarzthelferinnen mit besonderen Zusatzausbildungen, z.B. Zahnmedizinsche Fachhelferin (ZMF), Zahnmedizinische Prophylaxehelferin (ZMP) oder (Dentalhygienikerin DH).
"Professionelle Zahnreinigung" ist ein fester Begriff, deshalb wird auch das Adjektiv groß geschrieben.
Bei der Professionellen Zahnreinigung werden verschiedene einzelne Maßnahmen abgearbeitet. Das Ziel ist ein vollkommen sauberer Zahn (bzw. Brückenglied oder Krone).
Erst wird der Zahnstein entfernt, dazu kommen, je nach Situation, verschiedene Instrumente und Geräte zur Anwendung.
Klassiker unter den Zahnsteinentfernungsgeräten sind Handinstrumente wie Scaler und Küretten.
Mit ihnen werden die harten und weichen Beläge mit Gefühl und etwas Kraft von der Zahnoberfläche entfernt.
Sie erlauben eine gute Sicht auf das Arbeitsfeld und man kann mit ihnen auch sehr enge Winkel erreichen.
Für die Patienten fühlen sich sich nicht immer schön an und es können unangenehme Geräusche entstehen.
Statt mit der Hand können die Beläge auch mit der Maschine entfernt werden. Dafür können Ultraschallzahnsteinentfernungsgeräte oder Schallscaler eingesetzt werden.
Mit ihnen kann man schneller arbeiten und Bereiche knapp unterhalb des Zahnfleisches sind besser zu erreichen.
Viele Patienten empfinden die Geräte angenehmer als Handinstrumente. Für Menschen mit empfindlichen Zähnen und Ohren sind sie eher nicht so geeignet. Unsere Mitarbeiterinnen finden die beste Lösung für Sie.
Als nächstes werden die weichen Beläge entfernt, soweit sie noch nicht zusammen mit dem Zahnstein verschwunden sind. Dafür werden andere Hilfsmittel verwendet.
Diese sind zunächst verschiedene Poliermaschinen. Es kommen Bürsten, wie oben auf dem Bild dargestellt, oder Gummikelche wie hier zu sehen zum Einsatz.
In Kombination mit verschiedenen Polierpasten, vergleichbar mit Zahnpasta, können sowohl hartnäckige Verfärbungen als auch weiche Zahnbeläge entfernt werden.
Besonders nützlich können auch Pulverstrahlgeräte sein, auch Air-Flow oder Air-Polishing genannt. Hierbei wird mit Druckluft und Wasser ein feines Pulver verwendet, um die Zahnoberflächen zu reinigen.
Sie eignen sich besonders für besonders fest anhaftende Beläge in schlecht erreichbaren Nischen, z.B. bei Rauchern oder Kindern mit Multibandbehandlung.
Allerdings ist auch Pulverstrahl nur ein Werkzeug für die Prophylaxehelferin und der Ausdruck "Air-Flow-Behandlung" ähnlich sinnvoll wie der Ausdruck "Schraubenschlüsselreparatur" in der Autowerkstatt.
Als nächstes werden alle Flächen im Gebiss ganz glatt poliert: Zahn- und Füllungsoberflächen, Kronen und Brückenglieder. Dies geschieht mit den o.g. Bürsten oder Kelchen mit besonders feiner Polierpaste bzw. mit Air-Flow.
Besondere Aufmerksamkeit widmen die Prophylaxehelferinnen dabei den Zahnzwischenräumen, den Kontaktbereichen der Zähne und den Unterseiten möglicherweise vorhandenen Brücken, also den Bereichen, die von den Patienten selbst kaum richtig gereinigt werden können.
Zum Ende der Professionellen Zahnreinigung kommt die Endkontrolle und ggf. die Nachreinigung.
Nach der professionellen Reinigung ist der Zahn vollkommen blank, sogar frei vom sogenannten Schmelzoberhäutchen. So ist er besonders empfindlich für die Anlagerung neuer Beläge und Verfärbungen, aber auch besonders empfänglich für die Segensreiche Wirkung von Fluoridpräparaten.
Durch die gründliche Benetzung aller Zahnflächen mit einem geeigneten Präparat werden sie gegen rasche Neubesiedlung von Belägen geschützt und gegen Karies widerstandsfähiger.
Obwohl die Fluoridierung genaugenommen eine Einzelmaßnahme bei der Zahnreinigung ist, der Zahn ist ja schon sauber, gehört sie doch untrennbar dazu.
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Dr. Martin Linke
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